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19. Weiblichkeit und Weihnachten

19. Adventstürchen

Weiblichkeit und Weihnachten

Mystik, Brauchtum & Wohlfühlübung

Wusstest Du, dass die Weihnachtszeit auch sehr viel mit Weiblichkeit zu tun hat?

Nein? Du wirst überrascht sein, in wie vielem die weibliche Energie präsent ist. 

 

Beginnen wir damit, dass wir uns gerade in der dunklen Jahreszeit bewegen. Dunkelheit, Stille, Innenschau, Ruhe, Tiefe...all dies sind Qualitäten, die eng mit dem Weiblichen verbunden sind. Nicht mit Mann oder Frau, sondern mit den Energien männlich und weiblich, die in allem ausgewogen vorkommen dürfen. So wie auch der Jahreskreislauf, in welchem die heiße, sonnendominierte Zeit mehr männliche Energie ausstrahlt und die dunklen, kuscheligen Monate mehr weibliche.

Die Geburt des Lichtes

In dieser besonderen Zeit des Jahres, um Weihnachten, wird heute, wie in den letzten Jahrtausenden eine ganz besondere Gestalt gefeiert. Der Heiland wart geboren und brachte Frieden für die Menschheit. Die Christusenergie, wie wir heute wissen, bringt diese bedingungslose Liebe mit sich und trägt männliche, wie weibliche Energien ausgewogen in sich. Doch ging es die letzten Jahrtausende weniger darum. 

 

Christus selbst ist Symbol des Lichtes, der Sonne. Daher fällt sein Geburtstag in jene Zeit, in der das Licht geboren wird (ursprünglich war Christus Geburtstag vermutlich im Frühjahr). Wo bzw. woraus jedoch das Licht geboren wird, daran wird heute kaum noch gedacht.

Denn das Licht wird aus der tiefsten Dunkelheit geboren - dem weiblichen Schoßraum. Ohne eine Frau keine Geburt. Beide Aspekte gleichermaßen. Weiblich & Männlich.

 

Der alte Name Mutternacht (Modraniht), wie die Wintersonnenwende auch genannt wurde, weißt noch auf die ursprüngliche Bedeutung hin. Denn unsere Vorfahren wussten um die energetisch Kraft dieser besonderen Zeit. Aus der Dunkelheit des Schoßraums in die Welt geboren. Nicht vom Menschen gemacht, sondern von der Natur gegeben.

Barbara & Lucia

Die tiefe Weiblichkeit dieser Zeit kommt auch anderswo oft vor. 

 

Die heilige Barbara ist eng mit der Kraft des Weiblichen verbunden. Mit Katharina und Margarethe stellt sie die heilige Dreifaltigkeit dar. Denn das Göttliche wird oft von Dreien repräsentiert. Ihr Ursprung sind die 3 Bethen, die Erd-, Mond- und Sonnenmutter der früheren indigenen Völker. Im Christentum wurde aus den drei Frauen die drei heiligen Jungfrauen. Das Göttliche wird bis heute von Gott Vater, Gott Sohn und dem heiligen Geist dargestellt.

 

Eine andere bedeutende Frau ist auch Lucia, die Lichtbringerin, die am 13. Dezember, vor allem im skandinavischen Raum gefeiert wird. Vor der Einführung des Gregorianischen Kalenders war der 13. Dezember der Tag der Wintersonnenwende. Sie war also die Göttin der Wintersonnenwende.

Göttin Percht

Frau Holle und die Percht sind bzw. waren in unserem Raum wohl die bedeutendsten Repräsentantinnen der finsteren Monate. 

 

Die Holle ist die Muttergöttin des Alpenlandes, was viele heute nicht mehr wissen. Ähnlich wie Pacha Mama in den Anden. Die Percht stellt wohl ihren winterlichen Aspekt dar und war im Alpenraum eine der bedeutendsten Gottheiten der finsteren Jahreszeit.

Sie ist eine Wandlerin zwischen den Welten, Hüterin der Menschen und des Landes und zugleich steht sie an der Spitze der Wilden Jagd. Nicht gut, nicht böse, hat sie zwei Seiten. Eine Frau voller Tatendrang und Energie.

 

Zu den Rauhnächten ist sie mit ihrem Gefolge unterwegs. Es ist ihre Zeit, sie kämpft mit den Winterkräften und waltet zugleich streng. Sie ist auf der Erde, um verstorbene Seelen einzusammeln und jene Menschen zu tadeln, die diese Zeit nicht bewusst erfahren. Denn der Mensch soll es der Natur gleich tun und ruhen.

 

Die Perchten, mit ihren grausigen Fratzen und lauten Glocken, die die bösen Geister vertreiben und zugleich das neue Jahr einleuten, sind, wie der Name schon sagt, eng mit ihr verbunden. Sie repräsentieren die Schiachpercht. Auch die Schönpercht, in ihrer glänzenden Gestalt finden wir heute noch in manchen Perchtenläufen. Schiach und Schön, dunkel und bitter wie der Winter, strahlend und hell wie das Licht, das wieder kommt.

 

 

Du siehst also, diese besondere Zeit im Jahr hat viel mit der weiblichen Energie zu tun. Auch wenn sie stark zurück gedrängt wurde, ist sie noch immer da. Die Energie der Nacht, der Mystik, des Zaubers, der Zyklen, der Urgewalt, der Schöpfer*innenkraft und Kreativität sowie der Sexualität.

Kurze Auszeit für deine Weiblichkeit

Schenke dir heute ein paar Minuten, atme in deinen Schoßraum und stelle die vor, dass in diesem Bereich ein wunderschönes Feuer lodert. Das Feuer, das Leben hervor bringt - in Form von neuen Erdbewohner*innen und/oder wunderbaren Projekten. Genieße die Wärme und Kraft in dir. Du bist unbändig stark. 

 

Und wenn du dies als Mann liest, sagt heute einer Frau, wie besonders sie ist.

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